Das Meer in Wien

Wie die Fühlung angesichts der Molochstadt - Legionen Konkurrenten äugen.
Sind Cafes Nester trügerischer Verheißung - Geheimlogen alberner Cliquen.
Was spielt wirklich Anziehungskraft - Plakate, Telefone in eine Richtung.
Alle lieben Wien - wer meistens Sieger, Erster - Kunst in Kilowatt.
Stetige Arbeiter - dabei das Gefühl eines sträflichen Versäumnisses.
Hierher geboren, gezogen, verschlagen - lichte Klarheit, dunkle Verwirrung.
Wie nicht die Freiheiten des Handelns verlieren - Stadt tot oder lebendig übervoll.
Wie Emotionen & kühles Kalkül und nicht lächerlich & kaltschnäuzig.
Die Option einer Soforttrennung, die Präferenz des Vorübergehens behalten.
Keine Sehnsüchte nach Zuhause. Eine Folie aus imaginärer Distanz schiebt sich vor.
Der Schleier naiven Misstrauens schwebt darüber - er trägt fest. Der Kern ist lesbar.
Aber nur denjenigen, die nie Wiener geworden sind - gleich ob sie hier geboren oder nicht.
Alle Anderen haben tote Augen - sind wohl in Wien ertrunken.

Like the contact in view of juggernaut city - Legion competitors examine.
Are coffee shops nests of deceptive promise - secret lodges of silly clans.
What does attraction really represents - posters, telephones in one direction.
Everybody loves Vienna - who mostly, winner, first - art in kilowatt.
Continual workers - thereby having the feeling of a penal omission.
Here born, moved, stranded - light clarity, dark confusion.
How not to lose the freedom of trade - city dead or alive overcrowded.
How emotions & cool calculus & not ridiculous and cheeky.
The option of an immediate break-up, to keep the preference of the passing.
No longing for horne. A foil of imaginary distance is pushing in front.
The veil of naive distrust is hovering above - it carries heavily. The core is legible.
But only those, who never became Viennese whether they are born here or not.
All others have dead eyes - obviously  drowned in Vienna.

Josef Wais
Wien, September 1987

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